Als Mountainbike-Profi ist die ganze Welt dein Home Trail. Bei George Brannigan ist das nicht anders. Jedes Jahr führen das hochtalentierte MTB-Ass zahlreiche Wettbewerbe durch seine Heimat Neuseeland und darüber hinaus – bis nach Europa. 2020 stellte ihm sein Team Propain Racing dafür einen Begleiter an die Seite, dessen Charakter so wild und freiheitsliebend ist wie der Kiwi selbst: den CROSSCAMP.
Wenn man George Brannigan eines nicht vorwerfen kann, dann ist es mangelndes Selbstbewusstsein. Schon in seiner Kindheit war der Junge aus Queenstown sehr sportlich und probierte sich in allen möglichen Disziplinen aus. Meistens in Teamsportarten, erzählt er uns. Bis er eines Tages das Mountainbike für sich entdeckte. Es sollte der Startpunkt einer außergewöhnlichen Karriere sein.
„Auf Fahrrädern saß ich bereits mit zwei Jahren. Als ich dann aber zum ersten Mal Mountainbike gefahren bin, war das so anders und spaßig, dass es mich sofort gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Ich wollte unbedingt zu den Weltcup-Rennen nach Übersee, genauso, wie es damals schon einige meiner älteren Freunde getan haben. Also dachte ich mir: Okay, was ist mein nächster Schritt?“
Schnell lockte ihn ein kleines Team mit der Chance auf internationale Profi-Rennen. „Dann kam eines zum anderen und auf einmal fuhr ich World Cups. Das war wirklich wild, und von da an ging es immer weiter bergauf. Das lief alles also ziemlich gut für mich, würde ich sagen.”
Sein Debüt gab George beim UCI World Cup 2013 in Fort William. Schnell mauserte sich George zu einem der talentiertesten Mountainbiker Neuseelands. Das deutsche Onlinemagazin prime-mountainbiking.de bezeichnete den furchtlosen Downhill-Pro schon 2017 als einen „der verrücktesten Hunde im Weltcup“. Sein Weg führte ihn weiter zum Team Commencal Vallnord, bevor er sich Anfang 2018 den Briten von GT Factory Racing anschloss. Der erste große Rückschlag folgte kurz darauf: Mehrere Schlüsselbeinbrüche zwangen George zu einer langwierigen Verschnaufpause. Erst 2019 konnte er wieder regelmäßig durch den Dreck internationaler World-Cup-Rennen preschen.
Anfang 2020 wagte George mit 27 Jahren einen Neustart – als neuer Star im Profiteam der deutschen MTB-Spezialisten von Propain Bikes. Da hatte der Profi bereits rund 150 Rennen auf dem Kerbholz. Mit dieser Erfahrung im Gepäck sollte er für Propain Factory Racing auch an den großen Sommer-Weltcup-Events in Europa teilnehmen.
Zwar spornten George diese Challenges bereits mehr als genug an – für die Zeit zwischen den Renntagen hielt sein Team Propain Factory Racing aber noch ein ganz besonderes Schmankerl für ihn bereit: den CROSSCAMP, der dank einer Kooperation zwischen Propain Bikes und CROSSCAMP sein täglicher Begleiter in Europa wurde. „Zwar saß ich vorher noch nie in einem kompakten Camper Van, aber ich habe mich sofort ins Aufstelldach verliebt. So etwas hatte mein eigener Van in Neuseeland einfach nicht zu bieten.“
Reisefreudige Outdoorsportler mit sperrigem Equipment wissen aber allzu gut: Wie beim Downhill schnellt auch beim Verstauen des eigenen Bikes oder Boards mitunter der Puls in die Höhe, sofern man mit dem falschen Fahrzeug unterwegs ist. Im CROSSCAMP mussten sich George und seine Freundin, die ihn begleitete, darüber aber keine Sorgen machen – ausreichend Platz und Stauraum sei Dank: „Wir schliefen oben im Aufstelldach, die Bikes haben wir unten verstaut. Die Sitzbank hinten blieb ausgebaut, weil wir sie nicht brauchten. So hatten wir genug Platz für alles.“
Nach seiner Ankunft in Europa im August 2020 brach George zunächst in Richtung Alpen auf. Schließlich finden sich die europäischen Weltcup-Trails vor allem in der Schweiz, in Frankreich und Österreich – ob am Fuße des Matterhorns in Zermatt, auf der anspruchsvollen Alpen-Strecke in Les Orres oder im Bikepark der Studi-City Innsbruck. Aber auch weiter im Osten sollte er um Bestzeiten kämpfen, etwa auf der berüchtigten Naturstrecke im slowenischen Maribor.
Und wenn George mal nicht auf dem hartgefederten Mountainbike um die beste Zeit kämpfte, erkundete er mit seiner Freundin Europa fernab der MTB-Welt. „An den Rennwochenenden war ich ziemlich eingespannt – aber dazwischen haben wir die Vorzüge des CROSSCAMP ausgenutzt“, blickt unser Explorer zurück. „Wir konnten einfach dort campen, wo wir wollten, und haben so ein paar ziemliche coole Orte entdeckt. Wir haben also so einige Kilometer abgespult. Das war großartig.“ Zunächst waren die beiden in den französischen Alpen unterwegs, später aber auch in Österreich, Slowenien, Italien und Portugal.
Portugal? Genau – denn die finale Herausforderung seiner Europa-Tour erwartete Brannigan Ende Oktober 2020 in Lousã, einer historischen Kleinstadt inmitten des Landes, die 2020 erstmals Austragungsort des UCI MTB World Cups war – und nach Meinung der Locals die angestammte Heimat der portugiesischen Downhill-Community.
Unglücklicherweise verletzte sich George bereits nach einigen Runden an der Hand – die Saison 2020 war für ihn damit vorzeitig beendet. Gefrustet, aber gefasst nutzte George die neugewonnene Zeit, um sich an den Stränden Portugals abzulenken, zum Beispiel an jenen der ehemaligen Seebadstadt Figueira da Foz im Distrikt Coimbra – und regelte den Adrenalinpegel so ganz auf Vanlife-Art herunter. „Du hast einfach alles, was du brauchst. Wir hatten den Kühlschrank, um Bier und Wein zu kühlen. Und wir konnten das Aufstelldach öffnen, um uns zu erfrischen und gleichzeitig die Aussicht zu genießen.“
Auch andere Orte hinterließen bei George einen nachhaltigen Eindruck: „Besonders an die französischen Alpen erinnere ich mich gerne zurück. Einmal konnten wir an einem Ort namens Morzine campen – mit Blick auf zwei Tälern. An klaren Tagen sahen wir sogar den Mont Blanc. Klar, es war ziemlich frostig, aber das war uns bei einer solchen Aussicht total egal.“ Verständlich, denn gerade in den Bergen leistete die Standheizung ganze Arbeit, erzählt er weiter: “In Avoriaz, einem Ski Resort oberhalb von Morzine auf 2.000 Metern, fiel während unseres Aufenthalts extrem viel Schnee. Trotz Minusgraden war es im CROSSCAMP aber die ganze Zeit kuschelig warm – was eigentlich total verrückt ist. Und ziemlich beeindruckend.“
Ein paar hundert Meter weiter unten kamen er und seine Freundin immer wieder mit den Einheimischen in Kontakt. Und das waren nicht immer nur Menschen: Als die beiden eines Tages einen französischen Alpenpass hinunterfuhren, zwang sie plötzlich eine gefleckte und eher gemütlich-eingestellte Straßensperre zur Verschnaufpause: „Auf einmal lief da eine riesige Herde Kühe die Straße hinunter. Wir mussten also erst mal an die Seite fahren und anhalten. Das waren wahrscheinlich so 50 Tiere – und am Ende schrie eine alte, grantige Bäuerin, um die Herde weiterzutreiben“, beschreibt George eine der vielen erinnerungswürdigen Begegnungen in Europa.
Nach drei Monaten Vanlife hieß es für George Brannigan schließlich: Back to Queenstown! Eine neue Liebe musste der MTB-Star dabei vorerst in Europa bei seinem Team zurücklassen: den CROSSCAMP. Für den Freigeist war unser kompakter Camper Van der beste Reisebegleiter, den er sich vorstellen kann: „Die eine Sache ist ganz klar das Aufstelldach, aber der CROSSCAMP bietet auch sonst wirklich all das, was auch ein normaler Van bietet – nur eben in Form eines kompakten Camper Van. Du hast die Küche, die Schubladen, die drehbaren Fahrer- und Beifahrersitze, die großartige Standheizung. Es ist wie ein Zuhause auf Rädern.”
Und auch, wenn er durch seine Verletzung in Lousã etwas wehmütig auf die ansonsten wunderbaren Wochen im Spätsommer 2020 zurückblickt – in den kommenden Jahren plant George fest, an die wichtigsten Mountainbike-Spots Europas zurückzukehren und noch besseren Rundenzeiten hinterherzujagen. „Ich hatte eine wirklich tolle Zeit an Bord des CROSSCAMP. Es war ein Traum-Setup, das habe ich in diesen Monaten gemerkt. So konnten wir alles aus dem Sommer 2020 herausholen und trotz Corona reisen. Es hat so viel Spaß gemacht, und ich freue mich sehr auf die nächste Tour.“ Wir uns auch, George!
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